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Hallo liebe Leute!
Ich bin Rechtsanwalt in Wien, seit vielen Jahren Linux Anwender (auch in der anwaltlichen Praxis) und blicke neidisch zu diesem Softwareangebot, das ich in Österreich nicht finden konnte.In Österreich bieten eine handvoll Unternehmer Rechtsanwaltssoftware an. Keine davon bietet die Offenheit und Kompatibilität zu Linux und anderer freien Software wie j-lawyer (zumindest ist dies das Ergebnis meiner Recherche). Es wäre wohl eine Bereicherung, wenn j-lawyer auch von österr. Rechtsanwält:innen verwendet werden könnte. Bis das auch produktiv geht, fehlen aber noch einige Adaptierungen.
Kennt ihr österr. Kolleg:innen, die sich dafür interessieren würden? Erzählt Ihnen von diesem Thread oder gebt Ihnen meinen Kontakt (mastodon: @nieral@wien.rocks oder niederhammer (at) kanzlei-hahngasse.at).
Ich werde mir noch überlegen, wie man die Adaption von j-lawyer am besten angehen kann.
Da ich kein Entwickler bin, sondern nur technik-und Linuxaffin, mit einer durchaus großen Leidensfähigkeit wenn das Projekt an sich passt (so verwende ich seit mehreren Jahren das Pinephone zu beruflichen Zwecken), werde ich immer wieder hier zurückkommen.
Es würde mich freuen, wenn dieses Projekt auch in Österreich verfügbar wird.
Grüße aus Wien!
Ralf
Hallo Ralf,
erfahrungsgemäß erreicht man über die Mailingliste oder die Facebook-Gruppe mehr Anwenderinnen und Anwender:
> https://www.j-lawyer.org/?p=3432
Ggf. das Anliegen parallel auch dort anbringen.
Viele Grüße!
Jens / j-lawyer.orgIch finde die Idee interessant. Welche Features bräuchte es denn für Österreich?
(Außer einer Anbindung an den österreichischen ERV)
Danke @Papiertiger960ff
Ich werde mir in nächster Zeit j-lawyer noch genauer ansehen und die unten stehende Liste laufend erweitern.
– Für den Einstieg beginne ich mit den Schnittstellen zu externen (öffentlichen) Datenbanken und Diensten:
Anm: Hier verwende ich bisher Medix 4 bzw. Medix 5 von JurXpert. Nicht jede Anbindung ist aus meiner Sicht unbedingt notwendig, da der Zugriff auch über andere Wege möglich ist. Die österr. Justiz bietet die Zugänge u.a. über autorisierte „Verrechnungsstellen“. Soweit mir bekannt, kann man als Anbieter von Software die Dienste dieser (privaten) Verrechnungsstellen in Anspruch nehmen oder sich eben autorisieren lassen. Details müsste man noch recherchieren.
*Elektronischer Rechtsverkehr (ERV)
Allg. Infos: https://www.oesterreich.gv.at/themen/dokumente_und_recht/elektronischer_rechtsverkehr_erv.html
weitergehende Informationen zum ERV und der elektr. Akteneinsicht: https://kundmachungen.justiz.gv.at/edikte/km/kmhlp05.nsf/all/erv!OpenDocument
* elektronische Akteneinsicht (Akteneinsicht in Zivil- und Strafverfahren
allg. Infos mit Link zu den bestehenden Verrechnungsstellen: https://www.justiz.gv.at/service/digitale-justiz/elektronische-akteneinsicht-(eae).797.de.html
* Grundbuch
allg. Infos: https://www.oesterreich.gv.at/themen/bauen_wohnen_und_umwelt/grundbuch.html)
Infos zu Verrechnungsstellen: https://www.oesterreich.gv.at/themen/bauen_wohnen_und_umwelt/grundbuch/Seite.600340.html
* Firmenbuch
allg. Infos: https://www.justiz.gv.at/service/datenbanken/firmenbuch.36f.de.html
Link zu den bestehenden Verrechnungsstellen: https://www.justiz.gv.at/service/verrechnungsstellen.795.de.html
* Gewerberegister (Gewerbeinformationssystem- GISA)
Allg. Infos: https://www.bmaw.gv.at/Themen/Unternehmen/GISA_Gewerbeinformationssystem.html
Link zu bestehenden Verrechnungsstellen: https://verrechnungsstellen.at/
* zentrales Melderegister (ZMR)
Allg. Infos: https://www.oesterreich.gv.at/lexicon/Z/Seite.991731.html
*Exekutionsdatenabfrage
allg. Infos: https://www.justiz.gv.at/service/datenbanken/exekutionsdaten.13f.de.html…
Hier gibt es detaillierte Informationen zum österreichischen ERV, die allerdings etwas tiefer in der Ediktsdatei der Justiz vergraben sind:
https://edikte.justiz.gv.at/edikte/km/kmhlp05.nsf/all/erv
Was mich etwas irritiert ist, dass es eine Konzession als ERV-Übermittlungsstelle nur auf Ausschreibung gibt. Bedeutet das, dass das Justizministerium bei euch willkürlich festlegt, wieviele Übermittlungsstellen es gibt? Wäre das nicht eine mengenmäßige Einfuhrbeschränkung des Dienstleistungsverkehrs (falls jemand aus dem Ausland eine solche Konzession haben möchte)??
Mit dieser Frage habe ich mich noch nicht beschäftigt. Ich werde diesbezüglich beim Justizministerium rückfragen. Das ist jedenfalls ein interessanter Punkt.
Die Ausschreibungen erfolgen regelmäßig. Wenn man die (technischen) Voraussetzungen erfüllt, erhält man die Konzession. Ich werde die Ausschreibungsunterlagen der letzten Ausschreibungen erhalten. Eine Konzession ausschließlich für den ERV sollte möglich sein. Die nächste Ausschreibung wird ca. im Sommer 2024 erfolgen.
Ein Update zum ERV:
Von Seiten des Justizministeriums habe ich erfahren, dass man sich nicht alleine als Übermittlungsstelle für den ERV bewerben kann. Möglich wäre, sich als „Subverrechnungsstelle“ einer bestehenden Verrechnungsstelle zu bewerben.
Mir liegen etwas ältere Ausschreibungsunterlagen vor. Die technischen Anforderungen an eine Verrechnungsstelle kann ich derzeit nicht erfüllen bzw. wäre mir hier das Risiko zu hoch.Ich werde mir noch ansehen, ob die Zertifizierung bei einem bestehenden Anbiete möglich wäre bzw. wie hoch hier der Aufwand ist.
Andernfalls muss die Einbindung des ERV warten. Es gibt andere, auch relativ kostengünstige Lösungen, die man zwischenzeitlich nützen kann. Zumindest für mich wäre dieser Umweg verschmerzbar.
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