Über ein Jahr ist es nun her, seit die erste Version von j-lawyer.org für Jedermann veröffentlicht wurde. Im April 2012 gab es die Version 0.9 als „Vorschauversion“, im Juni 2012 folgte die 1.0. Die Arbeit am Projekt ist natürlich bereits viel früher gestartet, und so sind bisher bereits über 1000 Stunden für Softwareentwicklung, Tests etc. geleistet worden, plus unzählige Stunden auf Seiten unterstützender Anwender. Ich möchte an dieser Stelle einen kurzen Rückblick wagen und auch ein bisschen die „Glaskugel“ bemühen:
Was wurde erreicht?
- Zusammen mit Anwendern wurde ein „Minimalsystem“ definiert, das auf Windows- und Linuxsystemen unter Nutzung (kosten-) freier Softwarekomponenten lauffähig sein sollte.
- Dieses „Minimalsystem“ wurde entwickelt und in umfangreichen Pilottests zur Produktionsreife gebracht.
- Die j-lawyer.org – Website wurde als „Zuhause“ des Projekts erstellt und veröffentlicht.
- j-lawyer.org ist in sozialen Netzwerken repräsentiert: Google+, Facebook, Twitter.
- Das „Minimalsystem“ wurde stetig weiterentwickelt – ca. aller zwei Monate gab es ein neues Release: automatische Datensicherung, Scanner-Integration, Voice-over-IP incl. Fax, Emails direkt im Programm, Vorlagenpaket, Feiertagskalender, uvm. – über 180 Erweiterungen und Fehlerkorrekturen sind seit Version 1.0 umgesetzt worden, viele davon als direkte Reaktion auf Anwenderwünsche.
- Es wurden Mittel und Wege etabliert, um Anwender aktiv unterstützen zu können. Per Forum konnten die meisten Fragen innerhalb von Stunden beantwortet werden, viele weitere Fragen und Problemmeldungen per E-Mail wurden bearbeitet, und in Einzelfällen direkte Installationsunterstützung geleistet.
- j-lawyer.org wird mittlerweile ca. 40 mal pro Monat heruntergeladen und installiert, es hat sich eine kleine „Community“ aktiver Anwender gebildet, die das System für ihre alltägliche Arbeit nutzen.
Wo geht die Reise hin?
Das bestimmen im Großen und Ganzen die Anwender! In Arbeit ist derzeit eine Schnittstelle zu drebis. So können zukünftig schnell und unkompliziert – und vor allem ohne doppelte Erfassung von Daten – Deckungsanfragen etc. gestellt werden.
Immer wieder nachgefragt wird eine Version von j-lawyer.org für Mac OS – dazu fehlen momentan leider die Mittel (Gerät zum Entwickeln und Testen) oder alternativ die aktive direkte Unterstützung durch einen versierten Anwender. Da das Projekt komplett in „Freizeit“ entwickelt wird und bereits in gewissem Umfang Kosten anfallen (Betrieb der Website etc.), kann und möchte ich diese Investition nicht ohne weiteres privat tätigen. Das Thema bleibt aber auf der Agenda.
Wo gibt es Verbesserungspotential?
Neben einer Reihe technischer Potentiale gibt es auch organisatorisch noch einiges zu tun.
Technisch:
- Vereinfachung der Installations- und Updateprozedur: Hier gibt es für technisch weniger versierte mit Sicherheit ein paar Fallstricke. j-lawyer ist durchaus auf „Einfachheit“ ausgelegt, aber eben primär in der Bedienung eines laufenden Systems. Der Weg dahin kann mit Sicherheit noch vereinfacht werden.
- Umsetzung zahlreicher Anwenderwünsche – mehr als 30 Ideen unterschiedlichen Umfangs sind noch in der Pipeline.
- Eine „Plattform“ zum Austausch von Dokumentvorlagen – von Anwendern für Anwender.
- uvm.
Organisatorisch:
- Mit steigender Anzahl an Anwendern erreichen mich immer mehr Ideen und Wünsche – um einen größtmöglichen Nutzen zu generieren, muß in irgendeiner Form eine Priorisierung stattfinden – evtl. in Form einer regelmäßigen öffentlichen „Abstimmung“, was als nächstes umgesetzt werden sollte?
- Mir ist klar daß das Projekt irgendwann an einen Punkt gelangen wird, an dem ich es nicht mehr komplett allein stemmen werden kann. Es muß ein Modell gefunden werden, das die Weiterentwicklung in ähnlicher Geschwindigkeit sicherstellen kann. Dabei gibt es verschiedenste Bereiche in denen Unterstützung willkommen ist, auch für Nicht-Techniker: Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung des Forums, Betreuung der Seiten in den sozialen Netzwerken, Abstimmung von Anwenderwünschen, Dokumentation und Erstellung von Video-Tutorials, Tests von Vorabversionen, Unterstützung bei der Entwicklung, Beschaffung von Spenden für Aktivitäten / Weiterentwicklungen, die ohne finanziellen Einsatz nicht umgesetzt werden können uvm.
Insofern soll dieser Rückblick auch ein Aufruf zur Unterstützung sein – und seien es nur kreative Ideen, wie man die anstehenden Herausforderungen am besten meistern könnte 🙂
Zu guter Letzt…
…möchte ich zusammenfassend sagen, daß das vergangene Projektjahr viel Spaß gemacht hat, viele interessante Kontakte zustande gekommen sind und viele motivierende und anerkennende Gespräche das grundlegende Interesse an einer alternativen Lösung für Anwaltskanzleien unterstreichen.
Vielen Dank an alle, die das Projekt in den letzten Monaten unterstützt haben!
Grüße,
Jens
(j-lawyer.org)